1966 | Finanzkrise

Der Crash von 1966 ereignete sich nach zwei Jahrzehnten nahezu ununterbrochenen Wirtschaftswachstums und Börsengewinnen nach dem Zweiten Weltkrieg. Als die Regierung unter der Johnson-Administration aufgrund des Vietnamkriegs und der Sozialprogramme begann, die Staatsausgaben zu erhöhen, reagierte die Federal Reserve Anfang 1966 mit einer Verschärfung der Kreditbedingungen. Nachdem der Standard & Poor’s 500-Index im Januar und März dieses Jahres neue Höchststände erreicht hatte, fiel er während der nächsten 8 Monate um etwa 22 %. Bis Anfang 1968 erreichte er dann noch höhere Höhen, als die vom Konsum angetriebene Wirtschaft die Unternehmensgewinne in die Höhe trieb. Da der Marktabschwung von 1966 keine Rezession auslöste und auch bei den Wahlen von 1966 oder 1968 keine Rolle spielte, war er bald vergessen.

Verlauf

Inmitten der robusten Nachkriegsexpansion begann die Fed die Inflation zunehmend zu fürchten und straffte die Geldpolitik schließlich so weit, dass die Rentabilität der Finanzinstitute dadurch bedroht war. Bis Ende August 1966 löste eine Unordnung  im Markt für steuerpflichtige Kommunalanleihen Gerüchte über die Zahlungsfähigkeit von Sparkassen aus. Die darauffolgende hektische Reaktion der Geldmarktbanken mündete in eine unkontrollierte Panik, wodurch Maßnahmen der Federal Reserve Bank notwendig wurden. Die Fed war also gezwungen als Kreditgeber der letzten Instanz einzuspringen, um den Kommunalanleihenmarkt zu retten.

Entwicklung des S&P 500 von Januar 1966 bis Dezember 1967

Verlauf der Krise

29. August 1966

S&P 500 Rückgang von -20,8% gegenüber dem vorherigen Hoch vom 09. Februar 1966 auf 74,53 Punkte.

7. Oktober 1966

S&P 500 Rückgang von -22,2% auf einen Tiefpunkt bei 73,20 Punkten

4. Mai 1967

Vollständige Erholung des S&P 500.

Bilanz

Infolge der Intervention der FED expandierte die Wirtschaft weiter, neue Finanzpraktiken entstanden und wurden validiert, die Verschuldungsquoten stiegen, die Erinnerungen an die Weltwirtschaftskrise verblassten und die Märkte erwarteten, dass die US-Regierung und die Notenbank bei Bedarf zur Rettung eilen würden.

Rückblickend kann das Jahr 1966 jedoch als Vorbote schwieriger Zeiten gesehen werden. Der Markt erreichte Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre einige neue Höchststände, aber die Inflation nahm an Fahrt auf und die Regierung ließ die Goldreserven, die den Dollar stützten, bis zum 15. August 1971 ausbluten, als Präsident Nixon den Goldstandard aufgab. Dann folgten der brutale Marktabschwung und die Rezession von 1973-75, ein weiterer Inflationsschub und weitere starke Rezessionen in den Jahren 1980 und 1981. 1966 bezeichnet den Beginn einer 15-jährigen Periode, in der Aktien kaum zulegten. Nur extrem geduldige Investoren wurden schließlich belohnt.

Vergleich Vorjahr / Krisenjahr​

7 Mittelfristige Fraktalindikatoren - 1965

7 Mittelfristige Fraktalindikatoren - 1966

Chartlegende für die sieben mittelfristigen Fraktalindikatoren
Bulle und Bär

Als Devaluation (Abwertung / Währungsabwertung) bezeichnet man die Verminderung des nominalen Wechselkurses der eigenen Währung gegenüber Fremdwährungen bei Mengennotierung. Gegensatz ist die Aufwertung.

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Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) – in Europa auch kurz Dow-Jones-Index genannt – ist einer von mehreren Aktienindizes, die von den Gründern des Wall Street Journals und des Unternehmens Dow Jones, Charles Dow (1851–1902) und Edward Jones (1856–1920), im Jahre 1884 geschaffen wurden.

Charles Dow stellte den Index zusammen, um die Entwicklung des US-amerikanischen Aktienmarktes zu messen. Der Dow-Jones-Index an der New York Stock Exchange (NYSE) ist nach dem Dow Jones Transportation Average der älteste noch bestehende Aktienindex der USA und setzt sich heute aus 30 der größten US-Unternehmen zusammen.

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Das Federal Reserve System, oft auch Federal Reserve oder einfach die Fed (als US-Notenbank), ist das Zentralbank-System der Vereinigten Staaten.

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Das Wort Bullenmarkt (oder Hausse [os]; französisch für AnstiegSteigerung) steht an der Börse für anhaltend steigende Börsenkurse, Bärenmarkt (oder Baisse [bɛs]; französisch für RückgangAbnahme) hingegen für anhaltend sinkende Kurse. Ein „Börsenzyklus“ umfasst eine Hausse und eine Baisse.

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Hedgefonds sind im Finanzwesen aktiv verwaltete Investmentfonds, deren Geschäftszweck in alternativen Investments besteht und die deshalb höhere Finanzrisiken eingehen als klassische Investmentfonds.

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Der S&P 500 (Standard & Poor’s 500) ist ein Aktienindex, der die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst. Der S&P 500 ist nach der Marktkapitalisierung gewichtet und gehört zu den meistbeachteten Aktienindizes der Welt.

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Der New Deal (AE: [nuː diːl]) war eine Serie von Wirtschafts- und Sozialreformen, die in den Jahren 1933 bis 1938 unter US-Präsident Franklin Delano Roosevelt als Antwort auf die Weltwirtschaftskrise durchgesetzt wurden.

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