1929 | Schwarzer Donnerstag

Schwarzer Donnerstag in Amerika, Schwarzer Freitag in Europa ist eine Bezeichnung für den 24. Oktober 1929 und den damit verbundenen folgenreichsten Börsenkrach der Geschichte. Dieser Börsencrash gilt als Auslöser der Great Depression in den USA und der Weltwirtschaftskrise. Die folgende Baisse erreichte erst 1932 ihren endgültigen Tiefpunkt.

Verlauf

Am 24. Oktober eröffnete der Aktienmarkt um 11% unter dem Niveau des Vortages. Um die Panik einzudämmen, griffen verschiedene Institutionen und Finanziers mit Geboten oberhalb des Marktpreises ein, sodass die Verluste an diesem Tag noch bescheiden ausfielen. Am darauffolgenden Freitag erholten sich die Aktienkurse sogar leicht.

Die Erholung war jedoch nur von kurzer Dauer, da der Dow Jones Industrial Average am 28. Oktober 1929, als „Schwarzer Montag“ bekannt, um 13,47 % niedriger aus dem Handel ging und den Tag mit einem Indexstand von 260,64 Punkten beendete. Am nächsten Tag, bekannt als „Schwarzer Dienstag“, fiel der Aktienmarkt um weitere 11,73 % auf 230,07 Punkte. In Panik geratene Investoren verkauften insgesamt 16.410.030 Aktien.

Vorausgegangen war eine Spekulationsblase. In den 1920er Jahren hatte eine unaufhaltsam scheinende Hausse den Dow Jones auf bis zu 331 Punkte getrieben – 1923 lag er noch bei ungefähr 100. Man sprach von einer „Eternal Prosperity“ – einem ewigen Wohlstand. In dieser Fehleinschätzung der Lage spekulierten nicht nur Großanleger und Firmen, auch zahlreiche Kleinanleger riskierten viel; Millionen nahmen kurzfristig hohe Kredite auf, um sich davon Aktien zu kaufen (oft galten allein die Aktien als Sicherheit), in der Hoffnung, diese mit den Gewinnen zurückzahlen zu können. Eine Börsenaufsicht und viele heute selbstverständliche Gesetze zur Regulierung existierten damals noch nicht.

Es gab Warnungen im Vorfeld, die als Schwarzmalerei abgetan wurden. Die Mehrzahl der Wirtschaftsführer und Wirtschaftswissenschaftler war noch Mitte Oktober davon überzeugt, dass der Höhenflug ewig weitergehen würde. So verkündete z.B. der Wirtschaftsprofessor Irving Fisher noch am 16. Oktober: „Es sieht so aus, als ob die Aktien ein dauerhaftes Hochplateau erreicht haben“. Als der Dow Jones im Oktober 1929 deutlich verlor, brach Nervosität aus: Vielen dämmerte, ein wie hohes Risiko sie eingegangen waren. Bis zum 19. Oktober hatte der Dow Jones 15 % verloren; Banken und Investmentfirmen begannen mit Stützungskäufen.

Ursachen

Als Ursache für den Bärenmarkt wird die geldpolitische Straffung angeführt, mit der die US-Notenbank im Jahr 1935 begonnen hatte. Vereinfacht gesagt, hatte die FED die Zinsen nach der Grossen Depression zu früh erhöht.

Ray Dalio, der Manager des weltweit größten Hedgefonds Bridgewater Associates, schrieb dazu in einem Artikel vom 18. Mai 2015 für Business Insider, dass die Fed im Anschluss an eine akkommodierende Geldpolitik zur Ankurbelung der Wirtschaft acht Jahre nach der Krise von 1929 die Zinsen erhöhte, was nach Einschätzung von Ray Dalio noch zu früh war.

  1. Am Höhepunkt der Aktienmarktblase war die Verschuldungsgrenze erreicht, wodurch die Wirtschaft ebenfalls ihren Höhepunkt markierte (1929)
  2. Inmitten der Depression gingen die Zinssätze auf einen Wert von Null zurück (1931)
  3. Die Fed wirft die Notenpresse an und leitet einen Schuldenabbau ein (1933)
  4. Die Aktienmärkte starteten daraufhin eine Rallye (1933-1936)
  5. Während einer zyklischen Erholung verbesserte sich auch die Wirtschaft (1933-1936)
  6. Die Notenbank strafft die Geldpolitik, was zu einem sich selbst verstärkenden Abschwung führt (1935)

Entwicklung des DIJA von Januar 1920 bis Dezember 1954

Chart Börsencrash 1929 - Schwarzer Donnerstag

Verlauf der Krise

3. September 1929

Der Dow Jones Index erreicht seinen Höhepunkt und schließt bei 381,17 Punkten.

19. Oktober 1929

Der Dow Jones Index verliert bis zum 15. Oktober 15%.

28. Oktober 1929

Der Dow Jones Index geht um 13,47% niedriger aus dem Handel und bendet den Tag bei 260,64 Punkten.

29. Oktober 1929

Der Dow Jones Index fällt um weitere 11,73% auf 230,07 Punkte.

Sommer 1932

Der Dow Jones Index erreicht seinen Höhepunkt und schließt bei 381,17 Punkten.

Erst am 23. November 1954 erreichte der Dow Jones Industrial Average seinen vorherigen Höchststand von 381,17 Punkten. Somit dauerte es ganze 25 Jahre, bis die Kursrückgänge aus dem Börsencrash von 1929 wieder vollständig ausgeglichen waren.

Die Folgen für die Wirtschaft - Weltwirtschaftskrise

Der Börsencrash und die darauffolgende Weltwirtschaftskrise, die bis zum Jahr 1939 andauerte, wirkten sich auf nahezu alle Gesellschaftsschichten aus und veränderten die Perspektive und das Verhältnis einer ganzen Generation zu den Finanzmärkten.

Die sogenannten „Goldenen Zwanzigern“ mit ihrem großen Optimismus, dem hohen Konsum und einem starken Wirtschaftswachstum kippten nun ins genaue Gegenteil – eine Phase des Pessimismus und Abflauen des Wirtschaftswachstums.

Der Börsencrash von 1929 kann nicht als alleinige Ursache für die Weltwirtschaftskrise angesehen werden, hat aber den Zusammenbruch der Weltwirtschaft beschleunigt. Bis 1933 war fast die Hälfte der amerikanischen Banken gescheitert, nahezu 15 Millionen Menschen –  ca. 30 % der früheren Belegschaft – rutschten in die Arbeitslosigkeit.

Die von der Regierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt (1882-1945) erlassenen Hilfs- und Reformmaßnahmen des New Deal trugen dazu bei, die schlimmsten Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise zu verringern. Die US-Wirtschaft konnte sich jedoch erst nach 1939, als der Zweite Weltkrieg die amerikanische Industrie wiederbelebte, vollständig erholen.

Konsequenzen

Aus der Erfahrung des Schwarzen Donnerstags erließen alle Börsen später Regeln, die bei extremem Kursverfall den Handel zeitweise aussetzen, um somit eine entstehende Panik zu bändigen. Hinzu kamen weitere Restriktionen, zum Beispiel zur Kreditfinanzierung von Aktiengeschäften. Nachfolgende Börsencrashs waren daher weniger dramatisch als der Schwarze Donnerstag.

Vergleich Vorjahr / Krisenjahr​

7 Mittelfristige Fraktalindikatoren - 1928

Chart - Sieben mittelfristige Fraktalindikatoren 1928

7 Mittelfristige Fraktalindikatoren - 1929

Chart - Sieben mittelfristige Fraktalindikatoren 1929 - Grosser Börsencrash
Chartlegende für die sieben mittelfristigen Fraktalindikatoren
Bulle und Bär

Als Devaluation (Abwertung / Währungsabwertung) bezeichnet man die Verminderung des nominalen Wechselkurses der eigenen Währung gegenüber Fremdwährungen bei Mengennotierung. Gegensatz ist die Aufwertung.

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Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) – in Europa auch kurz Dow-Jones-Index genannt – ist einer von mehreren Aktienindizes, die von den Gründern des Wall Street Journals und des Unternehmens Dow Jones, Charles Dow (1851–1902) und Edward Jones (1856–1920), im Jahre 1884 geschaffen wurden.

Charles Dow stellte den Index zusammen, um die Entwicklung des US-amerikanischen Aktienmarktes zu messen. Der Dow-Jones-Index an der New York Stock Exchange (NYSE) ist nach dem Dow Jones Transportation Average der älteste noch bestehende Aktienindex der USA und setzt sich heute aus 30 der größten US-Unternehmen zusammen.

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Das Federal Reserve System, oft auch Federal Reserve oder einfach die Fed (als US-Notenbank), ist das Zentralbank-System der Vereinigten Staaten.

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Das Wort Bullenmarkt (oder Hausse [os]; französisch für AnstiegSteigerung) steht an der Börse für anhaltend steigende Börsenkurse, Bärenmarkt (oder Baisse [bɛs]; französisch für RückgangAbnahme) hingegen für anhaltend sinkende Kurse. Ein „Börsenzyklus“ umfasst eine Hausse und eine Baisse.

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Hedgefonds sind im Finanzwesen aktiv verwaltete Investmentfonds, deren Geschäftszweck in alternativen Investments besteht und die deshalb höhere Finanzrisiken eingehen als klassische Investmentfonds.

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Der S&P 500 (Standard & Poor’s 500) ist ein Aktienindex, der die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst. Der S&P 500 ist nach der Marktkapitalisierung gewichtet und gehört zu den meistbeachteten Aktienindizes der Welt.

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Der New Deal (AE: [nuː diːl]) war eine Serie von Wirtschafts- und Sozialreformen, die in den Jahren 1933 bis 1938 unter US-Präsident Franklin Delano Roosevelt als Antwort auf die Weltwirtschaftskrise durchgesetzt wurden.

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