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- 24. Juni 2025
- 57,12 Minute

Global Markets Sunday News
Irankonflikt und Zölle: ein heißer Start in den Sommer
Die Finanzmärkte verzeichneten inmitten geopolitischer Spannungen relativ begrenzte Schwankungen. Diese Woche gab es zahlreiche Notenbanktreffen, die allerdings keine größeren Reaktionen auslösten. Es herrscht eine abwartende Haltung, denn in den nächsten beiden Wochen muss Donald Trump entscheiden, ob die USA den Iran angreifen.
Tops der Woche
Entain +12,75 %: Der Mutterkonzern von Ladbrokes hat für sein Joint Venture BetMGM solide Zahlen und Aussichten veröffentlicht. Zu verdanken sind diese der dynamischen Entwicklung der Sparten iGaming und Online-Sportwetten.
Stora Enso +15,94 %: Der schwedisch-finnische Papier- und Verpackungshersteller steht vor einer strategischen Überprüfung seiner Aktivitäten im Bereich Forstwirtschaft. Eine teilweise Abspaltung steht im Raum. Mit dem Vorhaben sollen das Wachstum angekurbelt, die Verschuldung abgebaut und forstliche Vermögenswerte aufgewertet werden, mit denen sich das Unternehmen vom Wettbewerb abhebt.
Kering +3,73 %: Luca de Meo, der Renault nach der Pandemie wieder erfolgreich auf Kurs gebracht hat, dürfte nun versuchen, dasselbe bei der Muttergesellschaft von Gucci und Balenciaga zu wiederholen. Seine gesamte Karriere spielte sich zwar in der Automobilbranche ab, doch ist er auf die Neuausrichtung von Marken und das Marketing spezialisiert. Zudem sind ihm Luxusartikel wie beispielsweise Schweizer Uhren durchaus nicht fremd.
MTU Aero Engines +9,32 %: Das deutsche Rüstungsunternehmen hat seinen mittelfristigen Ausblick nach oben korrigiert. Nach dieser Meldung revidierten mehrere Analysten ihr Kursziel.
Saab +6,98 %: Der Rüstungskonzern erhielt von der schwedischen Armee einen Auftrag für die Lieferung von Radarsystemen Giraffe 4A im Volumen von 1,4 Mrd. SEK.
AMD +10,4 %: Der US-Halbleiterhersteller hat seinen neuen Chip MI350X vorgestellt. Der Grafikprozessor soll die GPU-Sparte des Konzerns wiederbeleben, die in den letzten Monaten etwas aus dem Tritt gekommen ist.
Marvell Technology +9,41 %: Die Bank of America veröffentlichte für den US-Hersteller von Netzwerkchips eine optimistische Bewertung, nachdem dieser auf seiner jüngsten KI-Veranstaltung den Weg für eine Erweiterung des Chipangebots geebnet hatte. Den Analysten zufolge dürfte der Markt für Rechenzentren bis 2028 stark wachsen und damit die Geschäftsaussichten des Unternehmens untermauern.
Warner Bros +4,89 %: Die Gläubiger bestätigten den Umstrukturierungsplan zur Schuldenreduzierung – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur strategischen Aufspaltung des Medien- und Entertainmentkonzerns
Flops der Woche
Rémy Cointreau -11,12 %: Der Spirituosenhersteller steckt in großen Schwierigkeiten. Der Broker Alpha Value zeigt sich angesichts der Auswirkungen der Zölle und der allgemein schwierigen Marktlage pessimistisch im Hinblick auf die Gesamtjahresergebnisse. Die Cognac-Sparte, die fast 65% des Gesamtumsatzes generiert, dürfte am stärksten betroffen sein.
Colruyt -6,63 %: Der Einzelhändler verliert in Belgien weitere Marktanteile. Die Konkurrenz ist sehr stark und die Nachfrage stagniert. Colruyt kann sich gegenüber seinen Mitbewerbern nicht mehr profilieren, und der Ausblick für das neue Geschäftsjahr fällt eher verhalten aus.
Lennar -2,02 %: Das US-Hausbauunternehmen hat über den Erwartungen liegende Quartalszahlen veröffentlicht. Die hohen Zinsen belasten jedoch das Geschäft und das Management sieht Preissenkungen als einzigen Hebel zur Aufrechterhaltung des Volumens.
Teleperformance -16,95 %: Die neue Strategie des CRM-Dienstleisters enttäuschte die Anleger. Diese erkennen eine Diskrepanz zwischen den Geschäftschancen der KI, auf die das Unternehmen verweist, und den konservativen mittelfristigen Zielvorgaben. Teleperformance wächst nicht mehr so stark wie noch in den Vorjahren.
Visa / Mastercard -5,17 %: Die neue US-Regulierung zu Stablecoins könnte die Bedeutung herkömmlicher Zahlungslösungen für bestimmte Arten von Transaktionen schmälern. Dagegen profitieren Handelsplattformen wie Coinbase von der neuen Situation.
Rohstoffe
Energie: Aufgrund der zunehmenden Feindseligkeiten zwischen Teheran und Tel Aviv war die Lage an den Rohölmärkten weiter von Anspannung geprägt. Infolgedessen stiegen die Ölpreise, vor allem für die Sorte Brent. Diese reagiert empfindlicher auf internationale Spannungen als die US-Sorte WTI, die stärker von der Dynamik ihres Heimatmarktes beeinflusst wird. Mit anderen Worten: Der Spread zwischen Brent und WTI weitet sich tendenziell aus, wenn die geopolitischen Spannungen zunehmen. Obwohl der Markt angespannt bleibt, deutet nichts auf eine unmittelbare Störung der weltweiten Ölversorgung hin. Die USA geben sich zwei Wochen Zeit, um über eine mögliche Kriegsbeteiligung zu entscheiden, was die Tür für weitere Diplomatie öffnen könnte. Die internationalen Gespräche, insbesondere zwischen dem Iran und europäischen Ministern, ebnen den Weg für eine mögliche friedliche Lösung des Konflikts. Derweil fließt das Öl weiter – auch aus dem Iran. Zumindest kurzfristig halten die Anleger das Albtraumszenario einer Schließung der Meerenge weiter für unwahrscheinlich. Und jüngsten Berichten der OPEC und der Internationalen Energieagentur zufolge dürfte das weltweite Ölangebot insgesamt nach wie vor ausreichen, um die aktuelle Nachfrage zu decken. Zugegebenermaßen könnte jede weitere Eskalation der Sicherheitslage in der Straße von Hormus diese Dynamik schnell ändern. Der Markt achtet weiterhin auf Anzeichen für eine Deeskalation – oder eben eine Verschlechterung der Lage.
Metalle: Auch wenn es unlogisch erscheinen mag, verlor Gold diese Woche trotz der geopolitischen Spannungen an Terrain. Das Edelmetall fiel fünf Tage in Folge und notiert jetzt bei ca. 3.350 USD. Die Dollar-Aufwertung und vor allem die Politik der US-Notenbank, die Hoffnungen auf eine Zinssenkung dämpften, belasteten den Goldpreis. Auch Kupfer gab in London nach. Enttäuschende Daten zu den Immobilienpreisen in China drückten auf den Preis. So kostet eine Tonne Kupfer nun 9.615 USD (Spotpreis).
Agrarprodukte: In Chicago stabilisierte sich der Maispreis bei 445 Cent pro Scheffel, während sich Weizen auf 585 Cent (Kontrakt mit Fälligkeit September 2025) verteuerte. Diese rein technische Bewegung steht im Zusammenhang mit dem Eingehen von Short-Positionen. Aus fundamentaler Sicht könnte der Druck, der von den Ernten in Europa und der Schwarzmeerregion ausgeht, die Preise belasten.
Makroökonomie
Marktstimmung: Für die Zentralbanken ist Wochenende. Nach der EZB waren die Fed, die SNB und die BoE an der Reihe. Sie standen vor der heiklen Aufgabe, einen Konjunkturausblick und eine Prognose zur Geldpolitik zu wagen. Die britischen Währungshüter tasteten das Zinsniveau nicht an, während die Schweizer Notenbank den Leitzins auf null Prozent senkte. Das beweist, dass niedrige Zinsen und eine starke Währung durchaus miteinander vereinbar sind, sofern die übrigen Rahmenbedingungen passen: politische sowie fiskalische Stabilität, eine gut entwickelte Infrastruktur, Preissetzungsmacht beim Export etc. In den USA ist die Situation für die Notenbank Fed nicht ganz so einfach. Sie muss zwischen einer erhöhten Inflation, einem (zu) robusten Arbeitsmarkt und wachsenden geopolitischen Unsicherheiten abwägen. Wir raten Anlegern, Vorsicht walten zu lassen und abzuwarten, auch wenn die Analysten nach wie vor von zwei Zinssenkungen bis zum Jahresende ausgehen.
Kryptowährungen
Der Bitcoin schloss die dritte Woche in Folge bei rund 105.000 USD. Die Bitcoin-Spot-ETFs sind mit über 1 Mrd. USD an Nettozuflüssen seit Montag weiter im Aufwind. Allgemein tendierten die wichtigsten, also höchstbewerteten Kryptowährungen diese Woche seitwärts. Aktuelle Meldungen kamen von Coinbase: Die Plattform bereitet eine strategische Neuausrichtung vor und will den Handel mit rund um die Uhr verfügbaren tokenisierten Aktien einführen. Um dieses Vorhaben rechtlich abzusichern, hat sie bei der US-Börsenaufsicht SEC eine Ausnahmegenehmigung („No-Action Letter“) beantragt. Welchem Ziel dient dieser Schritt? Finanzanlagen (Aktien, Anleihen, Fonds) sollen nativ digitalisiert werden, um den Zugang zu vereinfachen und den Erwerb kostengünstiger zu gestalten. Zudem dürften Coinbase und Gemini ihre MiCA-Lizenz in Luxemburg und Malta erhalten. Damit stünde ihnen der gesamte europäische Markt offen. Für Europa also eine Gratwanderung: Einerseits soll ein attraktives Umfeld für die US-Kryptoriesen geschaffen werden, andererseits ist ein hohes Maß an Anlegerschutz an einem Markt zu gewährleisten, der inzwischen insgesamt 3,2 Bio. USD schwer ist.
Ausblick
Wird Donald Trump in der ersten Woche des Sommers die Partner“ der USA daran erinnern, dass noch immer kein Handelsabkommen unterzeichnet wurde? Wir sind darauf gefasst, dass der Präsident der Vereinigten Staaten zwischen zwei Erklärungen zum Iran unverblümt darauf hinweisen wird. Nächste Woche stehen am Montag die Einkaufsmanagerindizes der führenden Volkswirtschaften für Juni und am Freitag die aktuellen US-Verbraucherpreise auf dem Programm. Dazwischen wird Fed-Chef Jerome Powell am Dienstag vor dem Kongress Rede und Antwort stehen und am Mittwoch seine halbjährliche Anhörung abhalten. Mit Blick auf die Berichtssaison präsentieren einige Unternehmen mit abweichenden Geschäftsjahren ihre Zahlen, darunter Prosus, Fedex, Micron und Nike.
Bitcoin | Gold
Der Weg zur Freiheit
Dr. Udo Amend, ein renommierter Experte in den Bereichen Kryptographie und Finanzen, beschäftigt sich seit Jahrzehnten intensiv mit diesen Themen. Mit seinem umfangreichen Wissen und seiner Erfahrung beleuchtet er in seinem Buch “Bitcoin | Gold – Der Weg zur Freiheit” die faszinierenden Verbindungen zwischen Bitcoin und Gold.