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- 9. Juli 2025
- 64,52 Minute

Global Markets Sunday News
Trumps Zollfrist am 9. Juli naht
Während die Sorgen über drohende Zölle und Trumps umfassendes Haushaltspaket die europäischen Aktienmärkte vergangene Woche belasteten, wurden an der Wall Street neue absolute Rekorde erzielt. Am Freitag blieb die New Yorker Börse aufgrund des Nationalfeiertags geschlossen. In Europa gaben die Kurse derweil nach, denn am 9. Juli sollen die massiven Zölle der Trump-Regierung in Kraft treten. Weder die Europäische Union noch Japan oder Südkorea wissen aktuell, woran sie sind. Kompromisse wurden bislang nicht gefunden.
Tops der Woche
Europäischer Luxusgütersektor: Die Aktien des Sektors profitierten von mehreren positiven Einschätzungen, die Analysten zu LVMH Anfang der Woche abgegeben hatten. Der seit Anfang des Jahres stark gebeutelte Sektor wurde durch diesen Zuspruch beflügelt.
Robinhood +13,69 %: Die Handelsplattform hat Token eingeführt, mit denen Kunden aus der Europäischen Union über 200 in den USA notierte Aktien und Fonds handeln können. Damit ist ein weiterer Meilenstein bei der Tokenisierung in der Finanzwelt erreicht.
Datadog +17,47 %: Die Analyseplattform für IT-Infrastrukturen rückt am 7. Juli in den S&P 500 auf und ersetzt den von HP übernommenen Netzwerkausrüster Juniper Network. Auch Robinhood und Applovin waren als Kandidaten infrage gekommen, doch die Entscheidung fiel zugunsten von Datadog aus.
Banco de Sabadell +6,41 %: Die spanische Bank verkauft ihre britische Tochtergesellschaft TSB für 2,65 Mrd. GBP an die Banco Santander. Die Transaktion könnte das feindliche Übernahmeangebot, das die spanische Großbank BBVA der Banco Sabadell unterbreitet hat, erschweren.
Vestas Wind Systems +8,04 %: Der weltweit führende Hersteller von Windkraftanlagen profitiert von einer Verlängerung der US-Steuergutschriften bis 2027, was die Prognosesicherheit für die kommenden Geschäftsjahre etwas erhöhen dürfte. Darüber hinaus gewinnt die europäische Offshore-Energie an Bedeutung und das Servicegeschäft legt wieder zu.
Glencore +5,63 %: Die geplante Aktionärsvergütung verhalf der Aktie des Rohstoffriesen zu einem Kurssprung. Die Unternehmensgruppe hat ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1 Mrd. USD angekündigt. Außerdem ist die Fusion zwischen Viterra, das sich zur Hälfte im Eigentum von Glencore befindet, und dem früheren US-Konkurrenten Bunge zum Abschluss gekommen.
STMicroelectronics +5,63 %: Dem Halbleiterhersteller kam die Anhebung der Empfehlung von Oddo BHF von Neutral auf Outperform zugute. Zudem wurde das Kursziel von 23 auf 32 EUR nach oben korrigiert.
Flops der Woche
Centene -38,3 %: US-amerikanische Krankenversicherer befinden sich in einer ernsten Krise. Angesichts steigender Arzneimittelkosten und eines voraussichtlichen Rückgangs der Risikoausgleichszahlungen in Höhe von 1,8 Mrd. USD musste Centene seine Jahresprognose zurückziehen. Nach dieser Bekanntgabe ging es für den Titel um 30% bergab.
Fortive -25,91 %: Der Technologiekonzern hat die Abspaltung seines Geschäftssegments Precision Technologies abgeschlossen. Das neue Unternehmen namens Ralliant wurde in den S&P SmallCap 600 Index aufgenommen. Gleichzeit erfolgte eine umfassende Umstrukturierung der Führungsebene.
VusionGroup -8,89 %: Walmart hat 650.000 Aktien des Spezialisten für elektronische Etiketten veräußert und damit seine Beteiligung an der französischen Gruppe auf 6,5% verringert (verbleibender Besitz: 1.111.200 Bezugsrechte).
InPost -8,77 %: Der Investmentfonds Advent bietet 3,5% seiner Beteiligung an dem Eigentümer des Paketzustellers Mondial Relay zum Verkauf.
Deutsche Bank -5,85 %: Nach einigen harten Jahren nähert sich die Deutsche Bank Gruppe nun wieder ihrem Hoch von 2015. Dieser Aufschwung könnte indes durch Risiken im Zusammenhang mit der Zinspolitik gebremst werden.
Mediobanca -4,93 %: Die Banca Mediolanum hat ihre gesamte Beteiligung an der Mediobanca veräußert. Diese Entscheidung wurde aus rein finanziellen Gründen und zur Stärkung der Vermögenslage getroffen, sorgte am Markt jedoch für Enttäuschung.
Rohstoffe
Energie: Für die Ölpreise geht es allmählich weiter aufwärts. Die Sorte Brent verzeichnete ein Wochenplus von 2%, doch der Ende Juni begonnene Preisrückgang um 16% konnte noch nicht wieder aufgeholt werden. Die Märkte richten ihre Aufmerksamkeit auf das Treffen der OPEC+ an diesem Wochenende. Die Analysten rechnen damit, dass die Förderung im August erneut um 411.000 Barrel pro Tag ausgeweitet wird. In den vorangegangenen Monaten waren die Entscheidungen in die gleiche Richtung gegangen. Seit April beziffert sich die Produktionserhöhung durch die OPEC+ insgesamt auf 1,8 Millionen Barrel pro Tag. Bis Ende des 3. Quartals werden 2,2 Millionen Barrel angestrebt. Auf geopolitischer Ebene sorgt die mögliche Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den USA und dem Iran über das Atomprogramm für Abwärtsdruck an den Ölmärkten.
Metalle: Die Tonne Kupfer (Spotpreis) hat in London kurzzeitig die Marke von 10.000 USD überschritten. Ende der Woche ging es aufgrund der Sorgen über die drohenden US-Zölle wieder abwärts. Belastet wurde der Kupferpreis auch durch den stärkeren Dollar nach Veröffentlichung positiver Konjunkturdaten. Gold profitierte derweil von der Suche der Anleger nach sicheren Häfen, denn die von Trump gesetzte Frist im Zollstreit läuft bald ab. Hinzu kommt, dass die Zentralbanken mehr Gold gekauft haben (insgesamt 20 Tonnen im Mai), sind sie doch weiterhin bestrebt, ihre Währungsreserven zu diversifizieren. Dabei zählten die Banken in Kasachstan, Polen und der Türkei zu den wichtigsten Käufern.
Agrarprodukte: Die weltweite Getreideproduktion wird 2025 voraussichtlich einen neuen Rekord aufstellen. Einem Bericht der FAO zufolge rechnet man mit 2,925 Milliarden Tonnen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 2,3%, der vor allem auf bessere Ernten bei Mais, Reis und Weizen zurückzuführen ist. Einen maßgeblichen Beitrag zur prognostizierten Weizenproduktion von 805,3 Millionen Tonnen dürften die höheren Erntemengen in Indien und Pakistan leisten. Bei Mais wirken sich die günstigen Bedingungen in Brasilien und der Anstieg der Anbauflächen in Indien positiv auf die Erzeugung aus. An der Börse in Chicago stieg der Preis für einen Scheffel Weizen leicht auf 556 Cent (Kontrakt mit Fälligkeit September 2025), während sich der Maispreis auf 420 Cent erholte.
Makroökonomie
Marktstimmung: Die vergangene Woche war in den USA aufgrund des Nationalfeiertags zwar nur kurz, dennoch lieferte sie den Anlegern viel Gesprächsstoff, vor allem im Hinblick auf den Arbeitsmarkt. Die von ADP Anfang der Woche veröffentlichten enttäuschenden statistischen Daten gerieten mit Bekanntgabe der überraschend guten Zahlen zum Jobwachstum schnell in Vergessenheit. Vor diesem Hintergrund zogen die Anleiherenditen an, und die Aktienindizes verzeichneten neue Rekorde, zumindest in den USA. In der kommenden Woche werden die Zölle in den Fokus rücken, da am 9. Juli die Frist für bilaterale Verhandlungen ausläuft. Anleger sollten sich also besser auf gewisse Turbulenzen einstellen, auch wenn es derzeit nur wenige Nachrichten zu geben scheint, die den Aufwärtstrend ausbremsen könnten.
Kryptowährungen
Der Bitcoin kletterte Anfang der Woche erneut zeitweilig über die Marke von 110.000 USD, um anschließend auf ca. 108.000 USD zurückzufallen. Die Bitcoin Spot-ETFs erreichten dagegen einen historischen Höchststand. Das Gesamtvermögen beläuft sich nun auf rund 137 Mrd. USD, was 6,3% aller im Umlauf befindlichen Bitcoins entspricht. Ein eindeutiges Signal, dass das institutionelle Interesse noch nicht abflaut. Die beeindruckendste Neuigkeit der Woche lieferte jedoch die Wall Street. Anlässlich der EthCC 2025 überraschte Robinhood mit der Bekanntgabe einer entscheidenden strategischen Wende: der Tokenisierung einer breiten Auswahl von Aktien, Pre-IPO-Aktien und ETFs, die in Europa an 5 Tagen der Woche rund um die Uhr gehandelt werden können. Die Aktie reagierte mit einem unmittelbaren Kursanstieg um 11%. Ab sofort kombiniert die Plattform traditionelles Brokerage mit Web3-Infrastruktur und erweitert gleichzeitig ihr Dienstleistungsangebot in den USA um Staking von Ethereum (ETH) und Solana (SOL), Krypto-Cashback sowie um ein verbessertes steuerliches Management für Portfolios (Tax Lots). Dies dürfte Kryptoanleger erfreuen, während sich das Blockchain-Ökosystem immer stärker im traditionellen Finanzsystem verankert.
Ausblick
Im 1. Quartal 2025 hatten die europäischen Aktienmärkte gegenüber den USA noch leicht die Nase vorn, doch die Wall Street konnte diesen Vorsprung in den vergangenen Wochen fast wieder aufholen. Was erwartet uns wohl in der zweiten Jahreshälfte? Die in den nächsten Tagen anstehenden Halbjahresergebnisse der neuen Berichtssaison werden sicherlich einige Hinweise liefern. Es sei denn, die Karten werden durch die US-Zollpolitik wieder neu gemischt, denn Trumps Ultimatum an die Handelspartner läuft am 9. Juli aus.
Mit Blick auf die Konjunkturdaten dürfte es nächste Woche eher ruhig zugehen. Wir erwarten jedoch mit Spannung die Inflationszahlen aus China und das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed (Mittwoch). Die ersten wichtigen Quartalszahlen werden ab dem 15. Juli veröffentlicht. Wir wünschen Ihnen allen ein schönes Wochenende.
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Dr. Udo Amend, ein renommierter Experte in den Bereichen Kryptographie und Finanzen, beschäftigt sich seit Jahrzehnten intensiv mit diesen Themen. Mit seinem umfangreichen Wissen und seiner Erfahrung beleuchtet er in seinem Buch “Bitcoin | Gold – Der Weg zur Freiheit” die faszinierenden Verbindungen zwischen Bitcoin und Gold.