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- 14. Mai 2025
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Global Markets Sunday News
Zölle? Welche Zölle?
Die Finanzmärkte profitierten in dieser Woche von der Leitzinssenkung der chinesischen Zentralbank und der Bank of England, während die US-Notenbank Fed angesichts der Strafzölle weiterhin eine vorsichtige Haltung einnimmt. Die unbestreitbar wichtigste Nachricht ist jedoch die Entspannung des Handelskonflikts nach der Einigung zwischen Großbritannien und den USA sowie mit Blick auf die Handelsgespräche mit China. In den kommenden Wochen könnten weitere Vereinbarungen unterzeichnet werden, was zur Verringerung der Unsicherheiten hinsichtlich der weltwirtschaftlichen Lage beitragen dürfte.
Tops der Woche
Pinterest +8,75 %: Die US-amerikanische Social-Media-Plattform hat solide Zahlen veröffentlicht. Gestützt werden diese von einer effektiven Strategie, die künstliche Intelligenz und zielgruppengerechte Werbung miteinander verknüpft.
Erste Group +18,61 %: Das österreichische Geldhaus gab den Erwerb von 49% der Santander Bank Polska sowie des polnischen Vermögensverwalters Santander TFI für insgesamt 7 Mrd. EUR bekannt. Mit dieser strategischen Transaktion soll die Präsenz auf dem polnischen Bankenmarkt gestärkt werden.
Aston Martin +15,21 %: Die Aktie des britischen Autobauers setzte zum Höhenflug an und profitierte nicht nur von der Leitzinssenkung der Bank of England um einen Viertelprozentpunkt, sondern auch von der Ankündigung eines Handelsabkommens zwischen den USA und Großbritannien für die Automobilbranche.
Rheinmetall +7,49 %: Der deutsche Rüstungsgigant blickt auf ein Rekordquartal zurück und strebt für das Geschäftsjahr ein Wachstum von 25 bis 30% an. Damit untermauert er die hohe Branchendynamik und seinen Nimbus als Spitzenwert des Verteidigungssektors.
Hims & Hers +27,29 %: Die medizinische Plattform hat in puncto Nettogewinn die Erwartungen deutlich übertroffen und ihre Geschäftsjahresprognose bestätigt. Dies spricht für das Wachstumspotenzial des Unternehmens.
Legrand +4,45 %: Die Umsatzerlöse aus dem Geschäft mit Rechenzentren legten deutlich zu und bieten dem Anbieter elektrotechnischer Infrastruktur Spielraum für weiteres Wachstum. Das Unternehmen hat seine Ziele für das Gesamtjahr bestätigt.
Flops der Woche
Gesundheitssektor (Sanofi -5,11 %, AstraZeneca -4,78 %, …): Die Ernennung von Vinay Prasad zum Leiter des Center for Biologics (CBER) der FDA beunruhigt die Märkte. Der für seine regulatorische Strenge bekannte US-Forscher könnte eine striktere Ära für Biotech-Unternehmen in den USA einläuten. Gleichzeitig tat Donald Trump erneut seine Absicht kund, die Pharmaunternehmen in den Vereinigten Staaten zu Preissenkungen zu zwingen.
Alphabet -6,88 %: Gerüchteweise könnte Apple in den Safari-Browser künstliche Intelligenz integrieren, was die Sorgen um die Dominanz von Google bei der Online-Suche wieder aufleben lässt und die Muttergesellschaft belastet.
TeamViewer -17,12 %: Der Fernwartungsdienstleister hat trotz eines unerwartet hohen Nettogewinns im Berichtsquartal den größten Tagesverlust im Jahresverlauf hinnehmen müssen. Der zurückhaltende Ausblick der Unternehmensleitung für den Rest des Jahres sorgte bei den Anlegerinnen und Anlegern für Enttäuschung.
ArgenX -13,83 %: Das Biotech-Unternehmen konnte den Umsatz im Jahresvergleich fast verdoppeln. Allerdings zeigt sich der Markt den Analysten zufolge besorgt über die Underperformance seines Blockbusters Vyvgart.
Solvay -11,67 %: Auch wenn der belgische Chemiekonzern in diesem Quartal auf Kurs ist, rechnet das Unternehmen für das kommende Quartal mit einer rückläufigen Entwicklung, sodass die Jahresprognose enttäuschend ausfällt.
Fortinet -8,25 %: Obwohl der Cybersicherheitskonzern solide Ergebnisse veröffentlichte, enttäuschten die zurückhaltenden Prognosen, die von einer möglichen Kürzung der IT-Ausgaben von Unternehmen im 2. Quartal ausgehen.
Rohstoffe
Energie: Die Hoffnung auf abflauende Handelsspannungen zwischen den USA und China beflügelte diese Woche die Preisentwicklung der Rohölsorten Brent und WTI. Die bevorstehenden bilateralen Verhandlungen an diesem Wochenende hellten die Marktstimmung auf. Dennoch sind für einen nachhaltigen Effekt auf die Nachfrage noch deutliche Fortschritte bei der Senkung der Zölle erforderlich. Auf der Angebotsseite erhöht die OPEC+ jedoch weiterhin ihre Fördermengen, was die Preise mittelfristig unter Druck setzen könnte. Auf geopolitischer Ebene haben die wegen des Bezugs von iranischem Rohöl von der US-Regierung gegen chinesische Raffinerien verhängten Sanktionen zu weiteren Einschränkungen für Importe aus dem Iran geführt. Diese Dynamik könnte zukünftig die Entscheidungen einiger chinesischer Käufer beeinflussen. Erwähnenswert ist darüber hinaus das Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien. Dieses ließ die Märkte etwas aufatmen, obwohl die Details auf weiterhin recht begrenzte unmittelbare Auswirkungen schließen lassen. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich auf 63,70 USD, während das US-Pendant WTI bei rund 60,60 USD notiert.
Metalle: Die Marktteilnehmer verhalten sich abwartend, bis Neuigkeiten aus den Handelsgesprächen zwischen den USA und China bekannt werden. An der London Metal Exchange (LME) tendierte Kupfer bei rund 9.400 USD je Tonne seitwärts, was im Vorfeld der Verhandlungen Ausdruck großer Vorsicht ist. Gold stieg hingegen wieder auf 3.330 USD je Feinunze. Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan führen zu höheren geopolitischen Risikoaufschlägen und steigern somit die Attraktivität von sicheren Häfen.
Agrarprodukte: In Chicago sank der Preis von Weizen-Futures mit Fälligkeit im Juli 2025 auf 530 Cent je Scheffel. Die günstigen Wetterbedingungen in den USA, der Ukraine und in Russland verbessern die Ernteaussichten. Das wirkt sich negativ auf die Preise aus. Der Preis für Sojabohnen erholte sich in Chicago im Vorfeld der Gespräche zwischen China und den USA, die an diesem Wochenende angesetzt sind.
Makroökonomie
Marktstimmung: Die Sitzung der US-Notenbank Fed brachte zwar keine wirklich neuen Erkenntnisse, doch die Anleger geben sich wohl vorerst mit den bis dato an der Zollfront erzielten Fortschritten zufrieden. So preschte Großbritannien als erstes Land vor und kündigte ein Abkommen mit den USA an. Weithin besteht die Hoffnung, dass eine Normalisierung der Beziehungen zu China, idealerweise gefolgt von einem Handelsabkommen, die gute Nachricht der nächsten Woche sein könnte. In den Anleiherenditen ist noch keine Rezession eingepreist, zumindest nicht auf kurze Sicht, während der S&P 500 seinen gleitenden 200-Tages-Durchschnitt erreicht hat. Es braucht wohl erst positive Zollsignale, bevor sich die Anfang April begonnene Erholung fortsetzen kann.
Kryptowährungen
Der Bitcoin (BTC) ist inzwischen nah an sein Allzeithoch herangerückt. Mit einem Kurs von rund 103.000 USD und nach einem in dieser Woche erzielten Plus von fast 10% fehlen ihm nur noch 6% bis zu der im Januar erreichten Rekordmarke von 109.300 USD. Der Höhenflug wird vor allem durch massive Mittelzuflüsse in die BTC-Spot-ETFs gestützt. Der Flaggschiff-ETF von BlackRock, IBIT, verzeichnete an 17 aufeinanderfolgenden Handelstagen positive Nettozuflüsse: ein deutliches Zeichen für den Enthusiasmus der institutionellen Anleger. Zwischen dem 14. April und dem 7. Mai stieg sein verwaltetes Gesamtvermögen von 48,58 auf 62,91 Mrd. USD. Diese Dynamik entsteht dank abflauender Handelsspannungen, die Investoren zu einer Umschichtung ihrer Anlagen in Risiko-Assets veranlassen und dabei den Fokus auf die Kryptowährungen richten. Der Ether (ETH) folgt dieser Entwicklung auf dem Fuße. Die Digitalwährung mit der zweithöchsten Marktkapitalisierung verzeichnete am Donnerstag den stärksten Anstieg seit vier Jahren und kletterte innerhalb von 24 Stunden um 22%. Der ETH notiert aktuell im Bereich von 2.350 USD. Ein willkommener Aufwärtstrend, denn er hat seit Jahresbeginn nach aktuellem Stand noch immer 30% eingebüßt.
Ausblick
Die Berichtssaison neigt sich ihrem Ende zu. 90% der im S&P 500 vertretenen Unternehmen haben bereits ihre Geschäftszahlen veröffentlicht. Doch gibt es durchaus noch einige Nachzügler: Cisco, Walmart, Alibaba, Allianz, Richemont, Applied Materials oder auch die Deutsche Telekom dürften noch für etwas Bewegung an den Märkten sorgen.
Aus makroökonomischer Sicht steht eine ereignisreiche Woche bevor. Am Dienstag richtet sich die Aufmerksamkeit auf die US-Inflationsdaten für den April. Am Donnerstag eröffnet Großbritannien mit dem BIP für das 1. Quartal den Reigen, gefolgt von den Einzelhandelsumsätzen und dem Erzeugerpreisindex in den Vereinigten Staaten. Auch Fed-Chef Jerome Powell wird sich in Washington erneut zu Wort melden.
Am Freitag steht dann zunächst Asien im Fokus, denn Japan legt seine Daten zum Wirtschaftswachstum vor. Danach richtet sich der Blick wieder auf die USA, wo der vorläufige Index zum Verbrauchervertrauen der Universität Michigan auf der Agenda steht.
Bitcoin | Gold
Der Weg zur Freiheit
Dr. Udo Amend, ein renommierter Experte in den Bereichen Kryptographie und Finanzen, beschäftigt sich seit Jahrzehnten intensiv mit diesen Themen. Mit seinem umfangreichen Wissen und seiner Erfahrung beleuchtet er in seinem Buch “Bitcoin | Gold – Der Weg zur Freiheit” die faszinierenden Verbindungen zwischen Bitcoin und Gold.