1937 | Geldpolitische Straffung der FED

Der Bärenmarkt von 1937-1942 begann, als die Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren noch andauerte, aber gleichzeitig auch die Gefahr eines Krieges drohte, der schließlich im September 1939 in Europa ausbrach. Der Dow Jones Industrial Average verlor während dieses Bärenmarktes 52,2 % an Wert. 

In den sechs Monaten zwischen August 1937 und Januar 1938 brach die US-Wirtschaft so stark ein wie in den dreizehn Monaten nach dem Börsenkrach von 1929. Vom Höchststand im März 1937 bis zum Tiefpunkt im April 1938 fielen die Aktienkurse um 58 %, die Beschäftigung um 28 % und die Zahl der Beschäftigten sowie die Industrieproduktion um 43 %.

Die Rezession ereignete sich in der Mitte der zweiten Amtszeit von Franklin D. Roosevelt, nach einer längeren Phase der langsamen, aber deutlichen Erholung. Der Präsident und seine Berater waren sich darüber im Klaren, dass die Auswirkungen der Rezession auf die Innenpolitik und die internationalen ideologischen Auseinandersetzungen potenziell von enormer Tragweite waren. Die New Dealers hatten ihr öffentliches Image als glückliche Depressionsbekämpfer sorgfältig aufgebaut und es gezielt mit dem Image von Hoover und den Republikanern als Partei der Düsternis und Depression kontrastiert. Nun zeigte sich, dass die Roosevelt-Regierung ihre eigene Depression hatte.

Darüber hinaus machte die offensichtliche wirtschaftliche Vitalität der neuen totalitären Regime der Linken und der Rechten in Europa und Asien die Rezession zu einer Bedrohung nicht nur für das politische Überleben des New Deal, sondern für das Überleben des Liberalismus in der Welt selbst. Die Vereinigten Staaten mussten unbedingt beweisen, dass der liberale Kapitalismus zu einem wirtschaftlichen Aufschwung fähig war, und zwar nicht nur für das wirtschaftliche Wohlergehen ihrer eigenen Bürger, sondern auch, um den Bedrohungen durch Faschismus und Kommunismus in der ganzen Welt entgegenzuwirken – ein Kampf, der zu dieser Zeit durch den Bürgerkrieg in Spanien besonders deutlich wurde. Angesichts der schwersten Krise seiner bisherigen Amtszeit schien Roosevelt wie gelähmt, während sich seine politischen Berater über mögliche Wege zur Umkehr des Abschwungs stritten.

Verlauf

Als die US- Notenbank im März 1937 nach einer langen Phase extrem lockerer Geldpolitik erstmals die Zügel wieder straffte, fiel der Aktienmarkt noch im selben Monat um zehn Prozent und innerhalb der folgenden zwölf Monate um mehr als 50 Prozent. Und obwohl sich die Aktienkurse aufgrund einer erneuten Lockerung der Geldpolitik ab Mai 1938 zunächst wieder deutlich  erholten, notierten sie auch Ende 1941 nach insgesamt fünf Jahren noch circa 36 Prozent unter ihren alten Höchstständen.

Wie der nachfolgende Chart des Dow Jones Index zeigt, hat sich der Aktienmarkt nach dem ersten großen Einbruch im Jahr 1937 sowie Anfang 1938 zwischenzeitlich wieder erholt. Seinen endgültigen Tiefpunkt erreichte er aber erst am 28. April 1942 mit einem Indexstand von 92,92 Punkten.

Ursachen

Als Ursache für den Bärenmarkt wird die geldpolitische Straffung angeführt, mit der die US-Notenbank im Jahr 1935 begonnen hatte. Vereinfacht gesagt, hatte die FED die Zinsen nach der Grossen Depression zu früh erhöht.

Ray Dalio, der Manager des weltweit größten Hedgefonds Bridgewater Associates, schrieb dazu in einem Artikel vom 18. Mai 2015 für Business Insider, dass die Fed im Anschluss an eine akkommodierende Geldpolitik zur Ankurbelung der Wirtschaft acht Jahre nach der Krise von 1929 die Zinsen erhöhte, was nach Einschätzung von Ray Dalio noch zu früh war.

  1. Am Höhepunkt der Aktienmarktblase war die Verschuldungsgrenze erreicht, wodurch die Wirtschaft ebenfalls ihren Höhepunkt markierte (1929)
  2. Inmitten der Depression gingen die Zinssätze auf einen Wert von Null zurück (1931)
  3. Die Fed wirft die Notenpresse an und leitet einen Schuldenabbau ein (1933)
  4. Die Aktienmärkte starteten daraufhin eine Rallye (1933-1936)
  5. Während einer zyklischen Erholung verbesserte sich auch die Wirtschaft (1933-1936)
  6. Die Notenbank strafft die Geldpolitik, was zu einem sich selbst verstärkenden Abschwung führt (1935)

Entwicklung des DIJA von Januar 1936 bis September 1943

Chart - Geldpolitische Straffung der FED 1937

Verlauf der Krise | S&P 500 Index

1. Quartal 1936

Der DIJA liegt bei 145 Punkten.

1. Quartal 1937

Der DIJA liegt bei 195 Punkten.

1. Quartal 1938

Der DIJA liegt bei 100 Punkten.

4. Quartal 1938

Der DIJA liegt bei 155 Punkten.

Vergleich Vorjahr / Krisenjahr​

7 Mittelfristige Fraktalindikatoren - 1936

Chart - Sieben mittelfristige Fraktalindikatoren 1936

7 Mittelfristige Fraktalindikatoren - 1937

Chart - Sieben mittelfristige Fraktalindiktoren 1937 - Geldpolitische Straffung der FED
Chartlegende für die sieben mittelfristigen Fraktalindikatoren
Bulle und Bär

Als Devaluation (Abwertung / Währungsabwertung) bezeichnet man die Verminderung des nominalen Wechselkurses der eigenen Währung gegenüber Fremdwährungen bei Mengennotierung. Gegensatz ist die Aufwertung.

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Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) – in Europa auch kurz Dow-Jones-Index genannt – ist einer von mehreren Aktienindizes, die von den Gründern des Wall Street Journals und des Unternehmens Dow Jones, Charles Dow (1851–1902) und Edward Jones (1856–1920), im Jahre 1884 geschaffen wurden.

Charles Dow stellte den Index zusammen, um die Entwicklung des US-amerikanischen Aktienmarktes zu messen. Der Dow-Jones-Index an der New York Stock Exchange (NYSE) ist nach dem Dow Jones Transportation Average der älteste noch bestehende Aktienindex der USA und setzt sich heute aus 30 der größten US-Unternehmen zusammen.

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Das Federal Reserve System, oft auch Federal Reserve oder einfach die Fed (als US-Notenbank), ist das Zentralbank-System der Vereinigten Staaten.

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Das Wort Bullenmarkt (oder Hausse [os]; französisch für AnstiegSteigerung) steht an der Börse für anhaltend steigende Börsenkurse, Bärenmarkt (oder Baisse [bɛs]; französisch für RückgangAbnahme) hingegen für anhaltend sinkende Kurse. Ein „Börsenzyklus“ umfasst eine Hausse und eine Baisse.

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Hedgefonds sind im Finanzwesen aktiv verwaltete Investmentfonds, deren Geschäftszweck in alternativen Investments besteht und die deshalb höhere Finanzrisiken eingehen als klassische Investmentfonds.

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Der S&P 500 (Standard & Poor’s 500) ist ein Aktienindex, der die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst. Der S&P 500 ist nach der Marktkapitalisierung gewichtet und gehört zu den meistbeachteten Aktienindizes der Welt.

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Der New Deal (AE: [nuː diːl]) war eine Serie von Wirtschafts- und Sozialreformen, die in den Jahren 1933 bis 1938 unter US-Präsident Franklin Delano Roosevelt als Antwort auf die Weltwirtschaftskrise durchgesetzt wurden.

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